Über uns
Der Gemeindeverband für Abfallbeseitigung in der Region Tulln beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1992 mit Fragen der Abfallwirtschaft in weitreichendem Sinn.
Der GVA Tulln mit seinen 7 MitarbeiterInnen, davon 4 Teilzeitkräften - versteht sich selbst als Dienstleistungsunternehmen, dessen Aufgabenbereich weit über die Entsorgung der Abfälle von rd. 112.000 Einwohnern hinausgeht.
Oberstes Handlungsprinzip stellt dabei die Vermeidung von Abfällen und eine damit verbundene Bewusstseinsbildung und enge Zusammenarbeit mit den Bürgern und -innen dar.
Darüber hinaus ergreift der Verband jede Möglichkeit, seinen Tätigkeitsbereich mit innovativen Aspekten zu bereichern:
Einsatz von "Geschirrmobilen" bei Veranstaltungen
Unterstützung von Frühjahrsputzaktionen mit Warnwesten, Handschuhen etc.
Beratung von Wohnhausanlagen bei der Dimensionierung von Müllräumen und Vorschläge für das benötigte Volumen
Individuelle Beratung/Betreuung von BürgerInnen bei Problemen mit der Mülltrennung
Mitarbeit an EU-Projekten (z.B. LSDN - Aufbereitung von Speisefetten zu Biodiesel, RECORA - Erneuerbare Energien, SEMS) - bis Mitte 2012
Das Amt des Gemeindeverbandes koordiniert alle Tätigkeiten des Verbandes. Bereits 1995 verfügte der GVA Tulln - damals als erster Verband Niederösterreichs - in jeder Mitgliedsgemeinde über ein Altstoffsammelzentrum, sowie eine Vielzahl von Sammelinseln. Im Zuge des Beitritts der Gemeinde Stetteldorf per 1.1.2012 errichteten Stetteldorf und Absdorf gemeinsam ein neues, modernes Sammelzentrum. Damit war der Grundstein für die Umsetzung einer neuen, landesweiten Strömung gelegt: Optimierungspotentiale durch die Unterstützung von Gemeindekooperationen auszuschöpfen. Im Jahr 2013 wurde ein gemeinsames Altstoffsammelzentrum durch die Gemeinden Judenau, Langenrohr und Michelhausen geplant und umgesetzt. Im Jahr 2016 wurden Beschlüsse gefasst, dass der GVA Tulln seine eigenen Wertstoffzentren (WSZ) erbaut und diese dann auch selbst betreibt. Das erste WSZ wurde am 1.9.2017 in der Katastralgemeinde Kollersdorf für die Gemeinden Grafenwörth und Kirchberg am Wagram erbaut. In den nächsten Jahren sollen weitere gemeindeübergreifende Wertstoffsammelzentren erbaut und betrieben werden.
Andere wichtige Tätigkeiten des Gemeindeverbands Tulln sind:
Entsorgung und Verwertung von Abfällen
Öffentlichkeitsarbeit
innovative Serviceleistungen
Verwaltung und Gebührenabwicklung
Im Amt des Gemeindeverbandes werden ausschließlich administrative Tätigkeiten im Rahmen eines durchschnittlichen Büroablaufs erbracht. Dementsprechend gering sind die Umweltauswirkungen am Standort selbst. Weitreichender wirken sich die Tätigkeiten außerhalb des Standortes aus. Beide Vorgänge werden in der Folge näher erläutert.
Sammlung in den Haushalten
Der GVA Tulln kann die Sammlung in den Haushalten kaum direkt beeinflussen. Es gibt lediglich den informellen Weg über die Information der Bürger. Dieser muss möglichst optimal genutzt werden.
Daher betrifft eine mögliche mangelhafte Einhaltung der Mülltrennung den Verband zwar nur indirekt, er hat jedoch die Umweltauswirkungen zu tragen:
Ein möglicher Anstieg der Restmüllmenge hat gesamt gesehen nur geringe Auswirkungen auf die Umweltsituation.
Problemstoffe im Restmüll bzw. anderen Fraktionen können dagegen zu gravierenden Umwelt- und Gesundheitsschäden führen.
Die Sortenreinheit der Altstoff-Fraktionen hat (abgesehen von den Problemstoffen) in erster Linie wirtschaftliche Auswirkungen für den Verband, wenn für selbige nur mehr niedrige Abnahmepreise erzielt werden können.
Sammlung in den Altstoffsammelinseln (ASI bzw. KSZ)
Auch hier bestehen keine effizienten Kontrollmöglichkeiten. Es gelten die gleichen Rahmenbedingungen wie bei der Sammlung in den Haushalten.
Bei den ASI besteht jedoch darüber hinaus die Gefahr wilder Ablagerungen in deren Nahbereich, die auch aus der Überfüllung der vorhandenen Behälter resultieren können.
Um solcherlei Schwachstellen aufzufinden und zu beseitigen, steht der GVA in direktem Kontakt mit den zuständigen Müllfahrern der Partnerbetriebe (Altglas, Verpackungsmetalle), damit sich die Maßnahmen des GVA nicht nur auf die Reinigung der Plätze durch die Gemeinden beschränken, sondern nötigenfalls auch Sammelinseln mit weiteren Behältern aufgestockt werden können.
Wetterbedingt können die Standorte - vor allem im Winter, durch Schnee und Eis - eine Gefahr darstellen, daher wird immer wieder das Personal darauf aufmerksam gemacht, die Standorte im Winter von Schnee und Eis zu befreien.
Sammlung in den Altstoffsammelzentren (ASZ bzw. WSZ)
Die Tätigkeiten in den Altstoffsammelzentren unterliegen direkt dem Einflussbereich des GVA Tulln, da die Mitarbeiter, die dienstrechtlich der jeweiligen Gemeinde zugehören, sachlich dem abfallrechtlichen Geschäftsführer (gem. §26 B-AWG) unterstehen und weisungsgebunden sind.
Somit sind eine falsche Zuordnung der Fraktionen bzw. eine falsche Sammlung insbesondere von gesundheits- und umweltschädlichen Problemstoffen unbedingt durch geeignete Maßnahmen zu verhindern.
In jeder Verbandsgemeinde wird ein Altstoffsammelzentrum betrieben (Ausnahme: WSZ Wagram (für die Gemeinden Grafenwörth und Kirchberg), ASZ Pixendorf (für Gemeinden Michelhausen, Judenau, Langenrohr), WSZ Absdorf - Stetteldorf seit Anfang 2012, seit 2020 WSZ Wienerwald (für Pressbaum, Wolfsgraben und Tullnerbach, WSZ Sieghartskirchen), in dem sowohl Altstoffe als auch Problemstoffe übernommen werden. Alle zuständigen Mitarbeiter sind als Problemstoffsammler geschult und werden zweimal jährlich nachgeschult. Seit 2015 werden mindestens einmal pro Jahr ein Ausflug zu unterschiedlichen Sammelzentren, Verwertern oder sonstige externe Schulungen (z.B. Erste Hilfe Kurs) mit den Gemeindemitarbeitern unternommen. Dadurch stärken wir den persönlichen Einsatz der Mitarbeiter bei der richtigen Trennung am ASZ.
Der Verband übernimmt die Verantwortung für die sachgerechte Behandlung der Abfälle, die Schulung des Personals und die Vorbereitung von Maßnahmen in Störfällen.
Das ASZ Pixendorf sowie das WSZ Wagram sind sehr moderne Sammelzentren. Diese können von den BürgerInnen individuell - durch Freischalten der E-Card - ganztägig benützt werden, ohne dass Personal vor Ort notwendig ist. Durch die Videoüberwachung und die E-Card kann daher allerdings erst im Nachhinein bei falscher Trennung reagiert werden. Nach fast fünf Jahren Betrieb im ASZ Pixendorf und einem Jahr im WSZ Wagram lässt sich allerdings feststellen, dass die Trennquoten sehr gut sind und Fehlwürfe ein sehr geringes bis gar kein Problem darstellen. Hier wurde bereits am Anfang besonderes Augenmerk auf Öffentlichkeitsarbeit und die Bewusstseinsbildung der BürgerInnen gelegt.
Sonstiges
Alle Sammelebenen sind vom Verschleiß des Behältermaterials betroffen:
Durch undichte Behälter besteht die Gefahr auslaufender Stoffe, die durch regelmäßige Kontrolle so gering wie möglich zu halten ist.
Durch unbrauchbare Behälter entsteht eine Menge Müll, die durch Reparaturmaßnahmen - soweit möglich - verringert wird. Nicht reparable Behälter werden einem Recycling zugeführt (Metall - Verschrottung, Kunststoff - Firma OKV Kunststoffverwertung).
Durch die Verwendung von Kunststoffsäcken zur Sammlung der Leichtfraktion entsteht eine große Menge an "Verpackungsabfall", die einen hohen Ressourcenverbrauch mit sich bringt. Der Einsatz von Mehrweggebinden ist jedoch nicht möglich, da die Rahmenbedingungen dieser Sammelschiene durch die Sammelsysteme (z.B. ARA, Reclay, Interzero etc.) geregelt sind.
Auswahl und Zusammensetzung von Dienstleistungen:
In Form von Telefondienst und E-Mailverkehr werden die BürgerInnen beraten und können sich bei Problemen oder Fragen an die Mitarbeiterinnen des GVA Tulln wenden. Es werden Broschüren zur Vertiefung der Themengebiete auf Wunsch verschickt.
Vier mal jährlich wird seit 2015 die UmweltInfo im neuen Layout an die Haushalte verschickt, um die BürgerInnen über Neuigkeiten zu informieren. Der GVA Tulln verspricht sich durch das neue, ansprechendere Aussehen seiner Zeitung noch mehr LeserInnen, folglich eine weitere Verbesserung der Müllvermeidung und -trennung.
Die Abholung des Sperrmülls erfolgte einmal pro Jahr in jeder Gemeinde per Anmeldesystem, um Mülltourismus und anfallende "wilde Ablagerungen" zu vermeiden. Seit 2006 gibt es die "Sperrmüllsammlung neu" - es wird mit den BürgerInnen ein individueller Termin vereinbart, um Mülltourismus hintanzuhalten und den BürgerInnen mehr Spielraum beim Entsorgen großer Gegenstände zu lassen.
Jedes Jahr gibt es einen anderen Themenschwerpunkt (z.B. Nöli, Biomüll, Müllverbrennungsanlage, Stopp Littering, Sauberhafte Feste, TrennSetter...), welcher im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit besonders ausgearbeitet und publik gemacht wird.
Der GVA Tulln vermittelt sein Wissen in Schulen, bei Gemeindeveranstaltungen, auf Infoständen, etc., die von den BürgerInnen gern besucht wurden.
Jungen Eltern wird eine Vergünstigung bei der Anschaffung eines Mehrwegwindelpaketes geboten. Für jene, die Einwegwindeln benutzen gibt es den Windelsack, welcher billiger als ein Restmüllsack ist bzw. die Windeltonne, die im zweiwöchentlichen Rhythmus abgeholt wird.